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Chhinnamasta Devi

Nun hab ich Ihren Namen fallen gelassen, aber bisher noch nicht geschrieben, wer sich überhaupt hinter diesem Namen verbirgt.

Chhinnamasta, auch Chhinnamastika oder (Prachanda) Chandika ist eine Göttin des tantrischen Hinduismus bzw. des Shaktismus.
Sie gehört zu den Dash(a)Mahavidyas, einer Gruppe von zehn Weisheitsgöttinnen, die Erscheinungen von Devi, der Göttin schlecht hin, sind.

Kali und die zehn Mahavidyas
Quelle: My Siddhashram
Künstler: unbekannt

Sie repräsentieren die das gesamte Spektrum des Göttlichen und die Göttliche Mutter selbst wird als  die eine Wahrheit in unterschiedlichen Facetten betrachtet.

Als Devi wird je nach Schule entweder Kali, Durga oder auch Parvati benannt, aber da innerhalb des Hinduismus alle Göttinnen Shakti (=die schöpferisch weibliche Kraft=Devi=die Göttin (TM)) sind, begnüge ich mich persönlich damit, Devi jetzt einfach mal stehen zu lassen ;).

Durga und die zehn Mahavidyas
Quelle: Shri Mahakalmandir
Künstler: unbekannt

 Die Mahavidyas
Über die Mahavidyas selbst gibt es bereits sehr  viel zu erzählen.
Aber ich bemühe mich mal, mich recht kurz  (und daher auch etwas oberflächlich) zu halten.

Darüber, wie die Dash(a)Mahavidyas erschienen, gibt es unterschiedliche Mythen.
Eine dieser Mythen berichtet darüber,dass Shivas Schwiegervater Daksha alle Götter und Göttinnen zu einem Opfer geladen hatte, außer seine Tochter Sita und seinen Schwiegersohn Shiva.
Daksha war mit der Wahl seiner Tochter, um es milde auszudrücken, nicht grade glücklich, weil er Shivas wildes Auftreten und Sein nicht  gut hieß.
Shiva selbst kümmerte es wenig, aber Sati die über das Verhalten Ihres Vaters empört und zornig war, wollte dennoch zum Opfer gehen und es (zer)stören.
Shiva wollte Sie nicht gehen lassen, aber Sita wurde so wütend, das Ihre Augen rot wurden und sich Ihr Körper Schwarz/bzw. Nachtblau färbte.
Selbst Shiva erschrack über Sitas schreckliches Aussehen, über Ihre Wut, so sehr, dass er fliehen wollte, doch Sita versperrte ihm in den Gestalten der Dash(a)Mahavidyas alle Wege in den 10 Himmelsrichtungen, so dass Er Ihr dann erlaubte, zum Ihrem Vater zu gehen.

In einem anderen Mythos wurden die Götter und die Menschheit von einem Dämon namens Durgama bedroht, der durch einen Knochen Brahmas in den Besitz der 4 Veden kam und damit der Macht des gesamten Universums erhielt.
Es entstand eine große Dürre auf der Welt und die Götter riefen Devi an, Ihnen beizustehen und die Welt zu retten.
Devi beendete zuerst die Dürre, in dem Sie das Wasser wieder auf die Erde zurück brachte und bekämpfte dann den Dämon, in dem Sie die Gestalten der Mahavidyas annahm.
Nachdem sie Durgama besiegt und den Göttern die Veden zurück gebracht hatte, erhielt Devi den Namen Durga.

Eine wieder andere Legende berichtet davon, wie eines der vielen Liebesspiele zwischen Shiva und Sati ein wenig weit ging und in einem Scherz-Streit zwischen den beiden endete, in dem Shiva Ihr drohte, sie zu verlassen.
Sati versuchte wiederum Shiva zum Bleiben zu überreden, doch Shiva wollte nicht auf sie hören und versuchte von Ihr weg zu gehen.

Shakti offenbart sich Shiva in den Mahavidya
Quelle: Shakti Sadhana
Künstler: unbekannt

Um Ihn am Gehen zu hindern, nahm Sati zehn verschiedene Gestalten an, die sich in den zehn Himmelsrichtungen manifestierten, alle einen Aspekt der Göttin seiend, und es Shiva so unmöglich machten, Ihr zu entkommen.
In diesem Augenblick erkannte Shiva die wahre Natur Ihrer ewigen Liebe und auch, dass Shaktis Macht, Kraft und Fähigkeiten die Seinen überstiegen.
Die Göttliche Mutter demonstrierte Ihm ihre eigene, unendliche Macht und ließ Ihn dabei viele ewige Wahrheiten erkennen, weswegen diese Aspekte Mahavidyas, die Große Wahrheit, genannt werden.

Ihre Namen sind:
Kali
Tara
Lalita Tripura Sundari (oder Shodashi)
Bhuvaneshwari
Chhinnamasta
Bhairavi
Dhumavati
Bagalamukhi
Matangi
Kamala

Chhinnamasta auf Kama und Rati tanzend
Quelle: Wikimedia
Künstler: unbekannt

Chhinnamasta-Die Göttin, die Ihren eigenen Kopf abtrennt
Chhinnamasta wird oft als wilder, grausamer Aspekt der Göttin beschrieben und gilt als eine dunkle und auch gefährliche Göttin, weswegen sie nur sehr wenige eigene Tempel besitzt, die sich vorwiegend in Nordindien und Nepal befinden.

Sie hält Ihren eigenen Kopf in der einen, ein Schwert, mit dem Sie sich enthauptete, in der anderen Hand. Ihrem Hals entspringen drei Blutströme in die Münder Ihrer Gefährtinnen und Ihrem eigene Mund.
Auf vielen Abbildungen wird sie auf einem sich liebenden Paar stehend/tanzend dargestellt, manchmal auf einem Friedhof bzw. im Bestattungsfeuer.

Chhinnamasta und Shiva
Quelle: Wikimedia
Künstler: unbekannt

Chinnamasta auf Kama und Rati stehend
Quelle: Shakti Sadhana
Künstler: unbekannt

Mythen
Natürlich ranken sich auch Mythen darum, wie Chhinnamasta in Erscheinung trat.
Aus dem Pranotasani Tantra ist die Legende überliefert, dass Parvati, als sie im Fluss Mandakini badete, sexuell erregt wurde und eine schwarze Haut bekam.
Während die Göttin im Fluss badete, wurden ihre beiden Gefährtinnen Dakini und Varnini sehr hungrig und baten die Göttin auf dem Heimweg um Nahrung.
Zuerst vertröstete sie Parvati auf den Zeitpunkt,  wenn sie zuhause sein würden, auch als ihr Bitten zunahm und sie zu Parvati sprachen: „Du bist die Mutter des Universums. Eine Mutter gibt ihren Kindern Nahrung und Kleidung. Wir beten Dich an, weil Du für Deine Gnade bekannt bist.“, vertröstete sie ihre Begleiterinnen auf später.
Als Dakini und Varini jedoch nicht länger warten konnten, sprachen sie: “ Wir sind vom Hunger überwältigt, Mutter des Universums. Gib uns Essen, so dass wir zufrieden sind. Oh gnadenvolle Spenderin von Segen und Erfüllerin von Wünschen!“ Von diesen Worten berührt und die Wahrheit darin erkennend, lächelte die Göttin und trennte sich mit ihren Fingernägeln ihren Kopf ab, den sie ihn ihrer linken Hand hielt.
Zwei der drei Blutströme, die Ihrem Hals entsprangen, flossen in die Münder Ihrer Begleiterinnen, der Dritte in Ihren eigenen.

In einer anderen Legende hilft die Göttin Prachanda-Chandika den Göttern dabei, alle üblen Dämonen zu besiegen. Nachdem alle besiegt waren, trennte sich die im Blutrausch rasende Göttin selbst den Kopf auf, um Ihr eigenes Blut zu trinken.

Eine andere Version der Legende um Chhinnamasta berichtet vom Quirlen des Milchozeans, bei dem der göttliche Tranke der Unsterblichkeit und Jugend (Amrita) hervor kam. Als ein Streit zwischen den Göttern und den Dämonen entbrannte, trank Chhinnamaste den Anteil der Dämonen und schnitt sich anschließend den Kopf ab, um die Dämonen daran zu hindern in den Besitz des Elixiers zu kommen.
Themen und Symbolik
Chhinnamasta lehrt uns das Selbst-Opfer und steht in einer sehr engen Verbindung mit der Kundalini, ihrem Erwachen und ihrem Aufsteigen. Also der Kraft, die hinter und in dem spirituellen Erwachen liegt.
Sie ist voller Widersprüche, weil Sie zum einen die Selbstkontrolle über sexuelle Wünsche und Sehnsüchte symbolisiert, zum anderen aber auch DIE Personifikation der sexuellen Energie schlecht hin ist.
Sie kann als DAS Sinnbild der absoluten und vollkommenen Kontrolle über das sexuelle Verlangen und Instikte betrachtet werden.
Welche Bedeutung/Symbolik überwiegt, hängt jeweils vom dem-/derjenigen ab, der/die sie verehrt.

Ihr Bild zeigt uns die ewige Wahrheit, dass das Leben den Tod und der Tod das Leben nährt, sowie der letztlich Sinn der sexuellen Energie ist, Leben hervor zu bringen, das wiederum zerfallen und sterben wird, um wiederum Leben zu nähren.
Das sich liebende Paar (der Liebesgott Kama und seine Gefährtin Rati) und der Lotus stehen als Symbol des Lebens und des Dranges, sich fortzupflanzen.
Sie ist diejenige, die den lebenschenkenden und -nehmenden Aspekt von Devi in einer Person vereint vor Augen führt.

Auf spiritueller Ebene repräsentiert Sie, wie gesagt, das Erwachen der Kundalini.
Während Kama und Rati das Wurzel (Mulhadhara-)Chakra symbolisieren, ist das heraussprudelnde Blut ein Symbol für das Aufsteigen der Kundalini, die durch alle Hindernisse bricht und zur Erleuchtung führt.
Der abgetrennte Kopf steht als Symbol überweltlichen, transzendenten Bewusstseins, während Varnini, Chhinnamasta und Dakini darüber hinaus die drei Hauptenergie-Kanäle des Körpers (Ida, Sushumna und Pingala) repräsentieren.

Chinnamasta
Quelle: Tibetian Art
Künstler/in: Samundra Man Singh Shrestha

Durch die Selbst-Enthauptung wird darüber hinaus die Beseitigung des Egos und der Ignoranz symbolisiert.
Blickt man weiter, so beschreibt Chhinnamasta einen Zustand, der jenseits des Körperbewusstseins, hinter der Identifikation des „Selbst“ mit dem Körper, mit gedanklichen Konzepten und Vorstellungen steht.
Sie steht für das (Selbst)Opfer, die Aufgabe des Bildes, das wir von uns selbst haben, das wir uns von anderen oder von der Gesellschaft aufdrücken lassen.
Chhinnamasta befreit uns von der Vorstellung, dass das „Selbst“ Körper ist, von dem Bewusstsein unserer körperlichen Grenzen und schenkt uns dafür die Öffnung zu der Unendlichkeit des Universums und des Göttlichen.

Chhinnamasta selbst ist das Ajna-Chakra (3. Auge) zugeordnet, der Ort der Vision, der inneren Schau und der Intuition. Sie ist diejenige, die als Vajra Vairochani („hellstrahlender Blitz“) unser Bewusstsein erleuchtet und uns die Realität (schonungslos) so vor Augen führt wie sie ist und die uns unsere Selbsttäuschungen, -lügen und Illusionen in Ihr helles, strahlendes Licht taucht, damit wir uns ihnen stellen, sie betrachten und verändern können.
Sie ist darüber hinaus diejenige, die uns dazu ermutigt, unsere eigenen Stärken, unsere eigene Macht und Kraft zu ergreifen, die daraus erwächst, dass wir uns unseren Schwächen und Ängsten stellen.

Chhinnamasta im Buddhismus
Im tibetischen Buddhismus ist Chhinnamasta als Chinnamunda, eine Form der Vajrayogini bzw. Vajravarahi bekannt.

Tibetisch-buddhistische Chinnamunda
Quelle: Surajamrita.com
Künstler: unbekannt

Chinnamunda
Quelle: Wikimedia

Im Prinzip gäbe es über Sie noch wesentlich mehr zu bereichten, doch ich denke, dass sollte fürs erste genügen. 😉

BB & Namasté
Siat

Chinnamasta Yantra
Quelle: Wikimedia
Künstler: unbekannt

Chinnamasta YantraQuelle: WikimediaKünstler: unbekannt

Diwali is coming! Let´s celebrate :D

Nur noch ein paar Tage und Diwali, das Fest der Lichter steht wieder vor der Tür. 😀
Ich freue mich schon drauf, zu mal ich die Gelegenheit habe, an einem Puja teilzunehmen. 🙂

Diwali/Divali oder De(e)pavali ist eines der bedeutensten mehrtägigen hinduistischen Feste in Indien, Sri Lanka, Nepal und anderen, vom Hidnuismus geprägten ländern und ist in Nordindien auch mit den Beginn des Neujahrs verbunden.
Die Mythen, die sich um Diwali ranken sind unwahrscheinlich vielfältig und unterscheiden sich von Region zu Region, ebenso wie die damit verbundenen Bräuche
Um Diwali ranken sich je nach Region unterschiedliche Mythen und dementsprechend fallen natürlich auch die Bräuche etwas unterschiedlich aus, und wird es eben auch gefeiert.
Je nach Region können die Festivitäten daher auch zwischen ein und fünf Tage liegen.

Der Beginn liegt nach dem hinduistischen Mondkalender am fünfzehnten Tag des Monats Kartik, also etwa Ende Oktober/Anfang November, zu Neumond, und liegt 20 Tage nach dem Fest Navratri bzw. Dussehra.
Die Uhrzeiten sind natürlich von den geografischen Begebenheiten (Länge und Zeitzone) abhängig und können daher von Land zu Land unterschiedlich sein.

Was wird denn jetzt an Diwali gefeiert?
Egal wie das Fest genannt wird und was die mythologischen Geschichten rund um dieses wundervolle Fest sind, im Endeffekt steht der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, des Wissens über das Unwissen, des „Guten“ über das „Böse“, die Erkenntnis der inneren Stärken und die Erneuerung allen Lebens im Vordergrund.

In Ostindien, wo das Fest auch sehr stark mit Kali in Verbindung steht, ist das Fest darüber hinaus ein Fest der Toten, das wir „Westler“ vielleicht ein wenig mit Allerseelen vergleichen können.
In manchen Teilen Indiens, vor allen den ländlichen Teilen, wird Diwali darüber hinaus als Erntefest und als Ende des bäuerlichen Jahres gefeiert.
Ich für meinen Teil ziehe u.a. daraus meine Verbindung zu Samhain, weshalb ich mich, wie an anderer Stelle kurz geschrieben, auch bei meinem persönlichen Jahreskreis eher etwas am hinduistischen Mondkalender orientiere.

Mythen-Ein kleiner Überblick
Besonders in Nordindien ist Diwali mit dem König Sri Rama, seiner Gattin Sita und seinem Bruder Lakshman verbunden, die an diesem Tag nach 14-jährigem Exil in Ihre Heimatstadt (und die Hauptstadt des Landes) Ayodhya zurückkehrten, die von den Menschen mit tönerden Öllampen (Diyas) erhellt wurde und die den Rückkehrenden auch den Weg mit ihnen beleuchteten.

Ein weiterer Mythos berichtet davon, wie Krishna, eine Inkarnation Vishnus, und/oder seine Frau Satyabhama den Dämon Narakasura besiegt/besiegen.

Wieder andere bringen Diwali mit der Hochzeit von Lakshmi und Vishnu in Verbindung.

Jeder Tag eine andere Bedeutung

  1. Dhanatrayodashi/Dhan teras/Dhanwantari Triodas
    An diesem Tag gilt es besonders glücksverheißend und günstig, Neues anzuschaffen. Es wird neue Kleidung gekauft, Schmuck oder besondere Münzen, wobei besonders Gold und Silber beliebt sind, aber auch Kochgeschirr und vieles anderes.
    Altes wird entsorgt und die Wohnung für das Kommen der Göttin des Wohlstandes aufgeräumt und geschmückt.
  2. Naraka Chaturdashi/Kali Chaudas
    An diesem Tag soll Krishna und/oder seine Gattin den Dämon Narakasura besiegt und getötet haben.
    Einer anderen Legende nach ist dieser Tag Maha-Kali geweiht, die entweder Narakasura oder den Dämon Raktavija tötete.
    Die Menschen stehen an diesem Tag früh vor Sonnenaufgang (wenn die Sterne noch sichtbar sind) auf, um ein Bad mit duftenden Ölen zu nehmen, das an diesem Tag den ähnlichen Stellenwert haben soll, wie ein Bad im Ganges zu nehmen. Als besonders glücksverheißend und reinigend gilt es an diesem Tag ein Bad im heiligen Fluss Ganges zu nehmen.
    Im gesamten Haus werden Öllampen entzündet und man trägt neue Kleidung. Es gehört ebenfalls dazu, das Haus mit speziellen Kolams oder Rangolis zu schmücken.
    Verwandte und Freunde besuchen sich gegenseitig und schenkt sich Süßigkeiten.
    In manchen Teilen Indiens wird auch mit speziellen Ritualen der Ahnen gedacht.
  3. Lakshmi Puja
    In Nordindien gilt dieser Tag als der wichtigste der gesamten Festivität.
    Er ist Lakshmi, der Göttin des (materiellen wie immateriellen) Wohlstandes und Reichtums, sowie des Erfolges geweiht. Die entzündeten Diyas sollen Ihr den Weg in die Wohnungen der Menschen weisen, und es heisst, dass Lakshmi nur in die Häuser einkehrt, die von Lichtern erhellt und aufgeräumt und sauber sind.
    Zusammen mit Ihr wird Ganesh, der Beseitiger aller Hindernisse und der Gott des glückverheißenden Beginns, verehrt.
    Dieser Tag gilt ebenfalls als Geburtstag der Göttin Lakshmi aus dem Milchozean.
    Neben Lakshmi und Ganesh werden auch Kubera, der Gott des (materiellen) Reichtums und der (draus resultierenden) Großzügigkeit, und Saraswati, die Göttin des Wissens, der Weisheit und des Lernens, verehrt.
    Auch für Ladenbesitzer ist dieser Tag ein sehr bedeutsamer, an dem sie neben der oftmaligen Renovierung ihres Geschäftes auch neue Geschäftsbücher anlegen.
  4. Bali Pratipada/ Govardhan Puja
    Dieser Tag wird in Nordindien als Anderenken an Krishnas Sieg über Indra begangen und das er die Menschen vor Regen und Flut schützte, in dem er den Berg Govardhana emporhob und sich die Menschen so darunter bergen konnten. In Angedenk dessen werden vor den Altären auch Berge aus Süßigkeiten aufgebaut, die dann als Prasada an die Gläubigen verteilt werden.
    In anderen Teilen Indiens wird an diesem Tag Vishnus (in seiner Inkarnation als Zwerg Vamana) Sieg über den Dämon Bali gefeiert.
    In manchen Regionen ist es brauch, dass an diesem Tag die Ehefrauen ihre Männer segnen, in dem sie sie mit ihrem Arati Thali und dem darauf befindlichen Lichtern umschwenken und ihnen ein Tika/Bindu als Segensmal auf die Stirn tupfen.
  5. Yama Dwitiya or Bhaiduj
    Dieser Tag ist der besonderen Beziehung zwischen Schwester(n) und Bruder/Brüdern gewidmet. Es ist der Tag, an dem sie sich gegenseitig ihre Liebe und Verbundenheit zeigen.Schwestern segnen ihre Brüder in gleicher Weise wie die Ehefrauen am Tag zuvor ihre Männer gesegnet haben und die Brüder beschenken im Gegenzug ihre Schwestern.
    Oft ist es auch Brauch, sich gegenseitig zu versprechen immer für einander da zu sein und sich gegenseitig zu beschützen.
    Das Fest geht auf den Gott Yama zurück, der seine Schwester Yami besuchte, die ihn mit einem Arati-Thali begrüßte, ihn segnete und der ihr wiederum Geschenke als Ausdruck seiner Wertschätzung überreichte.

Spirituelle Bedeutung hinter Diwali
Wie vielleicht hier und da durchscheint ist Diwali nicht nur ein Fest ausschließlich für die Götter. Es ist auch ein Fest, das uns an unser „inneres Licht“ erinnern soll, das uns leitet und das wir auch nach außen tragen sollen.
Es soll uns daran erinnern, dass hinter unserem materiellen Körper und unserem Geist (und allem anderen) unser unendliches, reines und ewiges „Selbst“ (Atman) liegt.

Diwali als Fest des Lichtes und des Sieges des Lichtes über die Dunkelheit, des Guten über das Böse, ist damit auch ein Fest, das uns den Sieg des höheren Wissens und Weisheit über das Nicht-Wissen, über die Ignoranz und unsere eigene innere Dunkelheit vor Augen führen soll, die unser „Wahres Selbst“ verdunkeln und verschleiern.

Mit unserem eigenen Erwachen kommt das Mitgefühl und die Erkenntnis, das alles Eins ist, und diese Erkenntnis wiederum bringt uns „ananda“, Freude/Frieden.

So wie wir jedes Jahr den Geburtstag eines Menschen feiern, unser körperliches Erscheinen in dieser Welt, so ist Diwali die Feier des Inneren Lichtes (Atman) und des Gewahrseins der Einheit aller Dinge.

Siat