Begegnung mit Überraschungen

Kennt Ihr das, wenn Ihr zum ersten Mal einem Menschen begegnet und dieser etwas ausstrahlt, was Euch „in sicherer Entfernung“ von der Person bleiben lässt, auch wenn nicht ganz klar ist, worauf dieses Gefühl beruht?Es ist vielleicht noch nicht mal Antipathie oder ein Gefühl von „Gefahr“… Sondern beruht schlicht auf eine Art von… Ja… Wie beschreibt man das am Besten?!
Vielleicht mit dem Gefühl vor einer Tür zu stehen, bei der man einfach aus einem unbestimmten Gefühl des „Unwohlseins“ entschieden hat, dass es wohl besser sei, diese Tür erst mal zu beobachten und abzuwarten, das sich die Tür von allein öffnet und von selbst frei gibt, was sich hinter ihr verbergen mochte.

Vor einigen Jahren nahm ich mit meinem Stern am Mitgliedertreffen eines anderen Forums teil.Dort traf ich dann auf einen der Mods, der in mir dieses Gefühl der „Hab-Acht“-Stellung hervorrief. Worauf dies beruht… Empfind ich immer noch sehr schwer zu ergründen… Jedenfalls hab ich mich ihm gegenüber eher vorsichtig und etwas reserviert (für meine Verhältnisse) verhalten, und mich nach Möglichkeit im Hintergrund gehalten bzw. halt an einen anderen Ort aufgehalten als er.
Vielleicht lag es auch daran, dass er eine „Autorität“, Bärbeissigkeit und ja, sowas wie „Macht“ ausstrahlte, die in mir ein Unwohlsein hervorriefen und mich etwas abschreckte. Oder es lag daran, dass es mir nicht möglich war, auch nur auf irgendeiner Wahrnehmungsebene von ihm „richtig“ wahrzunehmen. Als wäre er hinter einer undurchdringlichen Mauer verborgen.

Interessant war, mein Stern dafür ziemlich gut mit ihm klar kam… Was vielleicht auch damit zu tun haben mochte, dass er als sein Mod-Kollege eben doch näher kannte, als ich. Solche Treffen sind ja nicht so langlebig. und gehen nach einem Wochenende ja doch recht schnell vorbei.
Mit dem besagten Mod hatte ich dann nicht mehr sonderlich viel zu tun.-Bis zu diesem Wochenende.

Der Freund meines Sterns hatte ein Forumstreffen organisiert, zu dem auch besagter Mod geladen war. Nun, ich bin halt auch Mensch und nicht vor Vorurteilen (nach dem ersten Erlebnis) gefeit…
Aber letztlich war ich halt doch gespannt.
Der Freitag verging ohne große „Zwischenfälle“. Wir begrüßten uns, hatten aber ansonsten nicht viel Berührungspunkte, weil ich mit einer Freundin beschäftigt war und er und die anderen eben anderen Interessen nachgingen.
Allerdings hatte ich schon ein wenig den Eindruck, das etwas anders war… Ich hatte schon das Gefühl, dass es eine etwas entspanntere Atmosphäre war. Und ich hatte zumindest nicht das Bedürfnis, einfach nur „ein Auge“ um meine Umgebung zu werfen. Es war eher ein sehr neutral-entspanntes Gefühl.
Abends, ich hatte es mir mit meiner Freundin in eine in der direkten Nähe stehenden Hütte warm und gemütlich gemacht, kam dann aber mein Stern und fragte mich, ob ich mir mal die Aura vom besagten Mod angesehen hätte.
Ich verneinte, weils mir bei diesem Menschen nicht wirklich die Idee gekommen wäre.
Wenn mir Menschen auf irgendeine (unbestimmte) Weise „unangenehm“ sind, dann habe ich in der Regel nicht wirklich das Bedürfnis, mir auch noch ihre Aura oder sonstigen Dinge anzusehen.
„Mach das mal!“, kam dann prompt die Aufforderung… Der ich aber nicht nachging, weil ich schlicht und ergreifend nicht das Bedürfnis danach hatte.
Es begann dann ein kleines Gespräch über energetische Wahrnehmung zwischen unserer Freundin und uns, in dessen Verlauf ich dann schon mal aus den Wolken fiel, als mir mein Stern offenbarte, das besagter Mod ein sehr spiritueller Mensch sei.
Ich bin ehrlich… Auf Grund diverser Hintergründe, die ich so von meinem Stern mitbekommen hatte und auf Grund dessen, was ich so mitbekam, fiel es mir in der Tat etwas schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen. Vor allem, weil mein Stern dann noch ein, zwei Themen aufbrachte, die mir nach meinem Bild nicht so recht zu dem Mod passen wollten. *hüst*

Nun ja. Ich ließ die Sache weiter auf sich beruhen.
Am nächsten Tag waren wir alle zum Mittag und zum anschließenden Schießen verabredet.  Als das Schießen zuende ging, und sich alle wieder in der Schießstube trafen, erlebte ich dann die erste Überraschung. Es war nicht ganz klar, ob mein Stern und ich noch mal mit raus ins Camp fahren würden. Und besagter Mod meinte dann, das es schön wäre, weil er mich ( o.O ) vielleicht fragen wollen würde, ob ich ihm mal Reiki geben würde.
Es gibt Gelegenheiten, da bin ich über mein Pokerface recht glücklich. *lach* So auch in diesem Moment. Ich nickte und dachte dann bei mir, dass er dann sicherlich auf mich zukommen würde.
Nun ja. Mein Stern brachte seine Kniften Heim, ich packte mich warm und noch ein paar andere Sachen für Abends ein, und so tingelten wir dann zurück.
Um ehrlich zu sein… So ganz habe ich ja dem Braten nicht getraut XD…

Wir fuhren ins Camp, ich setzte mich an den Tisch, schön auf mein Rentierfell und eingemummelt in meine warme Jacke… Und dann setzte sich derjenige zu mir und wir begannen uns zu unterhalten.
Wir sprachen erst über… Katzen. *lach*
Und ich war irgendwie total fasziniert…
Stellt Euch einen Mann vor, der schon so einiges (militärisch sehr harter Art) hinter sich hat… Ein Schrank von Mann ist, kein Blatt vor dem Mund nimmt und, wie gesagt, eine sehr starke Autorität ausstrahlt…
Und dieser fängt an, mit strahlenden Augen und sich wie ein kleiner Junge freuend, über seine Katzen zu erzählen, wie er es liebt, mit ihnen zu kuscheln und zu schmusen… Welche (lustigen *G*) Kosenamen sie haben, und was er so alles mit ihnen erlebt hat.
Es war einfach… Ja… Faszinierend.-Und schön. 😀
Die nächsten Gesprächsthemen verblüfften mich ebenfalls sehr. Aber wovon ich wohl am meisten verblüfft, ja… Vielleicht sogar ein wenig „vor den Kopf gestoßen“ (weil so absolut unerwartet) war, war seine Offenheit.
Und ja, wir kamen auch auf Spiritualität… Und auch dort unterhielten wir uns in einer Offenheit, als würden wir uns schon lange kennen (*g* Wer weiss… Vermutlich tun wir das sogar XD ).

Ich lernte diesen Mann, der mir beim ersten Treffen… ja… so unnahbar, kühl, bärbeißig, berechnend, autoritär, verkopft, abweisend und „abgeschirmt“ vorkam, von der total entgegen gesetzten Seite kennen. Zumindest schien (und scheint) es mir so.
Das hat mich völlig verblüfft.-Interessanter Weise klärte (und z.T. bestätigte) sich auch meine Empfindungen und Eindrücke, die ich bei unserer ersten Begegnung hatte, ebenfalls durch unser langes Gespräch.

Es war echt ein sehr schöner und lehrreicher Abend, an dem ich mal wieder daran erinnert wurde, dass (auch wenn man sich einige Tage von morgens bis abends sieht) der „Erste Eindruck“ nicht immer zwingend „der Richtige“ sein muss, sondern dass hinter einer rauhen, unangenehmen Schale ein weicher und angenehmer Kern verborgen sein kann.

In dem Sinne freue ich mich natürlich auch auf weitere Treffen.

LG & BB
Siat

2 Antworten

  1. Hallo Siat,
    ja, ich kenne das auch 😉 Manchmal steht man sich selbst im Weg… aber das darf man:-) Obwohl ich mich frage, wie man die Aura eines Menschen anschaut – muss man die Begabung dafür haben oder kann man das auch lernen?
    Lieben Dank für den Artikel, Sofia

    1. April 2013 um 05:07

    • Hallo Sofia,
      ich denke, es liegt nicht (nur) unbedingt daran, das man sich selbst im Weg steht, sondern auch daran, wie andere sich „abschirmen“. Im diesem Fall war meine Wahrnehmung tatsächlich richtig, dass er sich hinter einer „Mauer“ (sprich einem (Schutz)Schild) verborgen hatte. Schilde sind ja eh eine sehr interessante Sache… (aber ich glaub, da schreibe ich dann später mal einen Text zu ^_^ ).

      Hmm… Ob man eine Begabung für das Aura „wahrnehmen“ braucht… Hmmm… Vorsichtig ausgedrückt: „Jain“.
      Ich persönlich bin der Meinung, dass jeder die Aura eines anderen (oder auch die eigene 😉 ) auf die eine oder andere Weise wahrnimmt.
      Und wahrnehmen kann man ja auf ganz unterschiedliche Weisen. „Sehen“ ist nur eine davon.-Und ob dies „besser“ ist als z.B. „fühlen“… Sei mal dahin gestellt ;).
      Was das Lernen anbelangt: Ja, ich bin durchaus der Meinung, dass man diese Anlage schulen und dadurch verbessern kann.
      ABER: Ich bin auf der anderen Seite trotzdem der Meinung, das nicht jeder etwas mit dieser natürlichen Veranlagung etwas anfangen kann, und das nicht jedem eine „Schulung“ auch tatsächlich etwas „bringt“.
      Ich hab es meiner Freundin gegenüber mit dem Klavierspielen verglichen: Du kannst jede/n in Klavierspielen unterrichten. Aber das macht ihn (oder sie) nicht unbedingt zu einem begnadeten Komponisten/in oder Pianisten/in.

      In Bezug auf das Aura wahrnehmen sehe ich es halt so, dass Du zwar jede/n (bis zu einem gewissen Grad) schulen kannst, aber das bedeutet noch lange nicht, das er oder sie auch damit tatsächlich was anfangen kann.

      Liebe Grüße und schöne Ostertage
      Siat

      1. April 2013 um 12:08

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