Kubera

Monismus, Henotheismus, Polytheismus…. Oder was?! (UPG)

Ich stoße immer mal an den Punkt an dem ich mich frage (oder von anderen gefragt werde), wie mein Weltbild eigentlich gestrickt ist.
Bin ich Polytheistin? Monistin? Henotheistin?… Oder was völlig anderes?
Ich bin mir da selbst nicht einig.-Und ich habe wohl auch den Eindruck, dass meine Abneigung gegen gewisse Begriffe, die mit „Mono“ zu tun haben vielleicht auch damit zusammenhängt, dass gern behauptet wird, dass Mann und Frau nur dann „echte“ und „ernstzunehmende“ Heiden seien, wenn sie mehr oder weniger „harte“ Polytheisten sind.
Ist man das nicht, dann hat man einfach nur dem christlichen Pfad einen anderen Anstrich gegeben.-Und ist damit alles andere, nur kein/e Heide/in

Aber das ist ein anderes Thema.

Die Wikipedia beschreibt die Begriffe (im Kurzen) wie folgt:

Monismus
Der Monismus ist die philosophische oder metaphysische Position, wonach sich alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf ein einziges Grundprinzip zurückführen lassen. Der Monismus bezieht damit die Gegenposition zum Dualismus und Pluralismus, die zwei oder viele Grundprinzipien annehmen. In der Religion stehen monistische Lehren oft dem Pantheismus oder dem Panentheismus nahe, der eine Gegenwart (Immanenz) des Göttlichen in allen Erscheinungen der Welt sieht.

[…] In der Philosophie ist oft die Rede von „Substanzen“, aus denen die Welt besteht. Während der philosophische Dualismus meist zwei Substanzen – Geist und Materie – annimmt, geht der Monismus von der Existenz nur einer Substanz aus.
Es lassen sich drei grobe Richtungen des Monismus identifizieren:

  1. Materialismus oder Physikalismus, wonach alles Materie ist und nur physikalische oder materielle Objekte und Wirkungen real sind. Dies ist die in der Neuzeit mit Abstand populärste Ausprägung des Monismus.
  2. Idealismus oder Phänomenalismus, wonach alles Geist ist und nur geistige Vorgänge real sind. Eine Variante dieser Auffassung wurde beispielsweise von George Berkeley vertreten. Die „idealistische“ Ausprägung des Monismus findet sich heute nur noch selten.
  3. Neutraler Monismus, wonach sowohl physikalischen als auch geistigen Vorgängen ein drittes, unabhängiges Prinzip zugrunde liegt.

[…] Eine der wichtigsten Richtungen der indischen Philosophie ist der Vedanta:

Henotheismus
[…] bezeichnet den Glauben an einen höchsten Gott, was jedoch im Unterschied zum Monotheismus der abrahamitischen Religionen die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht prinzipiell ausschließt. Neben dem Begriff des Henotheismus wird „Monolatrie“ mit gleicher Bedeutung verwendet.

[…] Der Henotheismus wird oft als eine Sonderform des Polytheismus betrachtet, vor allem im Hinduismus; zugleich gilt er als der logische Zwischenschritt zwischen Polytheismus und Monotheismus – zunächst wählt man aus dem Pantheon eine Gottheit aus, zu der man in eine besonders enge Beziehung tritt, diese wird dann bald als besonders mächtig angesehen, bis schließlich den übrigen Göttern ihre Göttlichkeit abgesprochen wird.

[…] Friedrich Max Müller beschrieb den Henotheismus im Zusammenhang mit der indischen Religion: Wenn ein Mensch von einer überwältigenden, transzendenzeröffnenden Erscheinung getroffen wird, dann verehrt er diese als Gott, und zwar als einzigen und höchsten Gott. Diese Verehrung ist ganz situationsbezogen: Wenn sich die Erscheinung verliert, dann verliert sich auch das entsprechende religiöse Wesen in seiner Einzigartigkeit. Der Gott hat also noch keine Konstanz. Damit tritt der Henotheismus nach Müller entwicklungsgeschichtlich vor dem Polytheismus auf.

Monolatrie
Unter Monolatrie (aus griech.: μόνος monos „einzig“ und λατρεία latreia „kultische Verehrung“) versteht man die Verehrung nur eines einzigen Gottes an einem bestimmten Ort oder bei einem bestimmten Stamm oder Volk, ohne dass die Existenz anderer Götter verneint wird. Dafür wird auch die Bezeichnung Henotheismus gebraucht.

Hmm… Tja…
Wie legte Goethe seinem Faust in den Mund:
„Da steh ich nun, ich armer Tor,
und bin so klug als je zuvor.“

Schau ich mir noch mal den Artikel bezüglich Polytheismus an, dann steht da:

Polytheismus (von griechisch πολύς polys ‚viel‘ und θεοί theoi ‚Götter‘), auf Deutsch auch als „Vielgötterei“ bezeichnet, ist religiöse Verehrung einer Vielzahl von Göttern oder Geistern.

Die meisten Religionen des Altertums waren polytheistisch und verfügten über ein jeweiliges Pantheon traditioneller Gottheiten, häufig angereichert mit Gestalten aus jahrhundertealten kulturellen Begegnungen und Erfahrungen.

[…] Heutige polytheistische Religionen sind allen voran der Shintō, Bön, Santería, Candomblé und einige Formen von Wicca, Voodoo, Asatru und Keltismus. Hindus sind entgegen einer noch immer verbreiteten Annahme keine Polytheisten. Der vedische Hinduismus (ca. 1200–600 v. Ch.) war vermutlich eine polytheistische oder henotheistische Religion, allerdings hat sich in nachvedischer Zeit ein Monismus und Monotheismus entwickelt. Von außen betrachtet scheint die Götterwelt vielfältig. Folgendes kurzes Gebet, in verschiedenen Variationen bekannt, drückt aber das hinduistische Verständnis vom Göttlichen, hier weiblich gesehen, aus:

„Wie die Sonne, die sich in den Teichen spiegelt, als ungezählte Sonnen erscheint, so erscheinst auch du, O Mutter, als viele – Du Eine ohne Zweites, Höchstes Brahman!“

– Mahakalasamhita

Sämtliche Upanishaden setzen sich mit dieser „Einheit in der Vielfalt“ auseinander.

[…] Dass eine Person an mehrere Götter glaubt, deutet nicht an, dass er sie alle notwendigerweise gottesdienstlich verehrt. Zahlreiche Polytheisten glauben an eine Vielfalt von Göttern, aber verehren nur einen. Diese Variante des Polytheismus wird Henotheismus genannt. Einige sehen im henotheistischen Polytheismus eine Form des Monotheismus, einige Historiker meinen, die monotheistischen Religionen seien im Henotheismus entstanden.

Zum Thema Hinduismus und Polytheismus findet man in der englischen Wikipedia den recht interessanten Satz:


Hinduism is sometimes included in this listing; but despite the presence of polytheistic elements it is contains pantheistic and monotheism ones as well and has been classed as a „pantheism with polytheistic elements“

Nun ja… hat man sich etwas intensiver mit dem Thema Hinduismus auseinander gesetzt, dann kann man sich leicht denken, dass diese „Problematik“ alles andere als So „feststehend“ ist und es unwahrscheinlich viele „Spielformen“ „des“ Hinduismus gibt (in dem Diskussionsteil dieses Artikels wird das auch recht deutlich) . … Aber das ist wohl eine ganz andere Geschichte.

Doch zum eigentlichen Thema der „Selbstdefinition“ zurück.
Es stimmt, eines meiner „Glaubenssätze“ geb ich ganz gerne mit dem sowohl von  Apuleius in „Der goldene Esel“ und u.a. von Marion Zimmer Bradley in ihrer Avalon-Saga übernommenen (und etwas abgewandelten) Satz wieder:

„Alle Götter sind ein Gott,
alle Göttinnen sind eine Göttin
und zusammen sind sie Eins/bilden Sie das Göttliche“

Dies Aussage (die vor allen Dingen „hardcore“-Polytheisten gerne das Messer in der Tasche aufgehen lässt) ist einer der Gründe, warum ich von anderen sehr gern in die „Ecke“ von Monisten, Henotheisten oder (eigentlich nur verkappten) Monotheisten gestellt werden.

Ich gebe zu, dass es vermutlich so wirkt, wenn man es sich einfach macht und oberflächlich betrachtet. Doch für mich ist es deutlich komplexer und vielschichtiger in seiner Bedeutung.
Hmmm… Für mich spielt die Trinität, die sich darin für mich wiederspiegelt eine sehr große Rolle (gibts dafür eigentlich einen Begriff?! X-D ):

Gott(=Götter)
Göttliches
Göttin(=Göttinnen)
Oder:

Männliche Urkraft (/-energie)
DIE Urkraft (/-energie) an sich
Weibliche Urkraft (/-energie)
Oder:

Männliche Schöpfungskraft
DIE Schöpfungskraft an sich
Weibliche Schöpfungskraft
Oder

(unmanifestes) Männlich-Göttliches
(unmanifestes) Göttliches an sich
(unmanifestes) Weiblich-Göttliches

Oder mein(!) Verständnis von
(Para) Shiva
(Para) Brahman
(Para) Shakti

Mein Erleben mit „meinen“ Hohen und die … hmmm… (es klingt vielleicht etwas „hochtrabend“) rein persönlichen „Offenbarungen“ „meiner“ Göttlichen haben mich zumindest zu der Erkenntnis gebracht, dass „hinter“ den individuellen, ganz unabhängig von einander existierender Götter und Göttinnen noch zwei Kräfte gibt, die alles und doch nichts von Ihnen ist:
Die weiblich-göttliche und die männlich-göttliche Quelle, die formlos ist und doch alle Formen in sich beinhaltet, so wie beide Quellen zusammen wiederum DIE Göttliche Quelle an sich bilden (wenn Sie sich vereinen), die pure, reine, potenzielle Schöpfungsenergie ist, die männlich UND weiblich, und doch geschlechts- und formlos ist.

Im Allgemein wird ja gern behauptet, dass sich Polytheismus und der Glaube an „die Vielfalt in der Einheit/die Einheit in der Vielfalt“ total wiedersprechen, zumal dies bedeuten würde die Einzigartigkeit und Individualität der Persönlichkeiten der einzelnen Götter nicht (wirklich) erfahren oder nicht würdigen zu können.-Zumindest begegnet mir diese Position in Teilen der deutschsprachigen, heidnischen Community.

Ich denke, dass das eine das andere durchaus einschließen kann, zumal die Definition von Polytheismus ja erst Mal nichts anderes bedeutet, als die Verehrung von vielen (individuellen, charakterlich unterschiedlichen) Göttern und Göttinnen.

Und betrachte ich meinen komplexen Pfad… Dann bin ich wohl deutlicher „Poly“ als „Heno“ oder „Mono“ *G*.

Im Laufe meiner fast 20 Jahre, die ich meinen Weg nun gehe, sind Götter und Göttinnen aus unterschiedlichen Pantheonen zu mir gestoßen.
Unter anderem natürlich mein Ganeshji, Mata Durga, Lakshmi und Saraswati.
Hinzu kommen aus dem ägyptischen Bastet, Anubis, Sia, Imentet und Hu; Hestia aus dem griechischen und Dana, Ceridwen, Brighid, Cernunnos und Cathubodva aus dem keltischen.

Und ich sehe, spüre und erlebe bei Jeder und Jedem von Ihnen Ihre und Seine unterschiedliche Persönlichkeit und den individuellen Charakter. Und gleichzeitig haben Sie mich zu der Erkenntnis geführt, dass Sie alle miteinander verbunden sind:
Die Götter durch Ihre männliche „Energie“ und „Göttlichkeit“, sowie die Göttinnen durch Ihre weibliche „Energie“ und „Göttlichkeit“. Und dass Männlich und Weiblich zusammen DIE schöpferische, form-und geschlechtslose Macht des Seins darstellen.
Wenn ich es etwas abstrahieren würde, würde ich versuche es vielleicht mit uns Menschen zu erklären suchen:
Die Menschheit (=das Göttliche an sich), besteht aus Frau (=Göttin) und Mann (=Gott). Jede Frau ist individuell, einzigartig und eine eigenständige Persönlichkeit.-Ebenso ist es jeder Mann. Doch bilden sie zusammen Eines: Eben die besagte Menschheit.

Oder um es etwas mehr zu abstrahieren:
Wir haben Äpfel (=Frauen=Göttin) und Birnen (=Männer=Götter). Sowohl Äpfel als auch Birnen unterscheiden sich voneinander, sowie sich jeder einzelne Apfel und jede einzelne Birne untereinander unterscheiden.
Und trotzdem sind sie zusammen Obst ;).

Hmmm… für mich ist auf meinem Pfad außerdem sehr, sehr wichtig, dass ich weder (irgendeine) Göttin noch (irgendeinen) Gott als „höher“ über andere Gottheiten stehend betrachte.
Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass nicht alle Gottheiten meines Mix-Pantheons dieselbe Aufmerksamkeit erhalten.-Aber dann sind das immernoch… öhm… acht…

*seufz*
Hmm… viel schlauer als vorher bin ich ehrlich gesagt immer noch nicht.
Vielleicht bin ich gar nix von all dem XD, und ich muss eine andere Defintion finden?!

Nichts desto trotz muss ich wohl zugeben, dass ich der englischen Wikipedia schon etwas abgewinnen kann, wenn dort vom „Pantheismus mit  polytheistischen Elementen“ spricht.

Nun… wie dem auch sei… Ich denke völlig abschließend werd ich die Frage nach der „Selbstbezeichnung“ wohl nicht klären können.
Vermutlich liegt es in der Natur der Sache, denn wie ich so bei der Recherche zu den einzelnen Begriffen feststellen musste, ist wohl selbst in den (vergleichenden) Religionswissenschaften alles längst nicht so fest, wie es manchmal so dargestellt wird.  😀

BB+LG
Siat

Moola-Mantra: Om sat chit ananda


Diwali is coming! Let´s celebrate :D

Nur noch ein paar Tage und Diwali, das Fest der Lichter steht wieder vor der Tür. 😀
Ich freue mich schon drauf, zu mal ich die Gelegenheit habe, an einem Puja teilzunehmen. 🙂

Diwali/Divali oder De(e)pavali ist eines der bedeutensten mehrtägigen hinduistischen Feste in Indien, Sri Lanka, Nepal und anderen, vom Hidnuismus geprägten ländern und ist in Nordindien auch mit den Beginn des Neujahrs verbunden.
Die Mythen, die sich um Diwali ranken sind unwahrscheinlich vielfältig und unterscheiden sich von Region zu Region, ebenso wie die damit verbundenen Bräuche
Um Diwali ranken sich je nach Region unterschiedliche Mythen und dementsprechend fallen natürlich auch die Bräuche etwas unterschiedlich aus, und wird es eben auch gefeiert.
Je nach Region können die Festivitäten daher auch zwischen ein und fünf Tage liegen.

Der Beginn liegt nach dem hinduistischen Mondkalender am fünfzehnten Tag des Monats Kartik, also etwa Ende Oktober/Anfang November, zu Neumond, und liegt 20 Tage nach dem Fest Navratri bzw. Dussehra.
Die Uhrzeiten sind natürlich von den geografischen Begebenheiten (Länge und Zeitzone) abhängig und können daher von Land zu Land unterschiedlich sein.

Was wird denn jetzt an Diwali gefeiert?
Egal wie das Fest genannt wird und was die mythologischen Geschichten rund um dieses wundervolle Fest sind, im Endeffekt steht der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, des Wissens über das Unwissen, des „Guten“ über das „Böse“, die Erkenntnis der inneren Stärken und die Erneuerung allen Lebens im Vordergrund.

In Ostindien, wo das Fest auch sehr stark mit Kali in Verbindung steht, ist das Fest darüber hinaus ein Fest der Toten, das wir „Westler“ vielleicht ein wenig mit Allerseelen vergleichen können.
In manchen Teilen Indiens, vor allen den ländlichen Teilen, wird Diwali darüber hinaus als Erntefest und als Ende des bäuerlichen Jahres gefeiert.
Ich für meinen Teil ziehe u.a. daraus meine Verbindung zu Samhain, weshalb ich mich, wie an anderer Stelle kurz geschrieben, auch bei meinem persönlichen Jahreskreis eher etwas am hinduistischen Mondkalender orientiere.

Mythen-Ein kleiner Überblick
Besonders in Nordindien ist Diwali mit dem König Sri Rama, seiner Gattin Sita und seinem Bruder Lakshman verbunden, die an diesem Tag nach 14-jährigem Exil in Ihre Heimatstadt (und die Hauptstadt des Landes) Ayodhya zurückkehrten, die von den Menschen mit tönerden Öllampen (Diyas) erhellt wurde und die den Rückkehrenden auch den Weg mit ihnen beleuchteten.

Ein weiterer Mythos berichtet davon, wie Krishna, eine Inkarnation Vishnus, und/oder seine Frau Satyabhama den Dämon Narakasura besiegt/besiegen.

Wieder andere bringen Diwali mit der Hochzeit von Lakshmi und Vishnu in Verbindung.

Jeder Tag eine andere Bedeutung

  1. Dhanatrayodashi/Dhan teras/Dhanwantari Triodas
    An diesem Tag gilt es besonders glücksverheißend und günstig, Neues anzuschaffen. Es wird neue Kleidung gekauft, Schmuck oder besondere Münzen, wobei besonders Gold und Silber beliebt sind, aber auch Kochgeschirr und vieles anderes.
    Altes wird entsorgt und die Wohnung für das Kommen der Göttin des Wohlstandes aufgeräumt und geschmückt.
  2. Naraka Chaturdashi/Kali Chaudas
    An diesem Tag soll Krishna und/oder seine Gattin den Dämon Narakasura besiegt und getötet haben.
    Einer anderen Legende nach ist dieser Tag Maha-Kali geweiht, die entweder Narakasura oder den Dämon Raktavija tötete.
    Die Menschen stehen an diesem Tag früh vor Sonnenaufgang (wenn die Sterne noch sichtbar sind) auf, um ein Bad mit duftenden Ölen zu nehmen, das an diesem Tag den ähnlichen Stellenwert haben soll, wie ein Bad im Ganges zu nehmen. Als besonders glücksverheißend und reinigend gilt es an diesem Tag ein Bad im heiligen Fluss Ganges zu nehmen.
    Im gesamten Haus werden Öllampen entzündet und man trägt neue Kleidung. Es gehört ebenfalls dazu, das Haus mit speziellen Kolams oder Rangolis zu schmücken.
    Verwandte und Freunde besuchen sich gegenseitig und schenkt sich Süßigkeiten.
    In manchen Teilen Indiens wird auch mit speziellen Ritualen der Ahnen gedacht.
  3. Lakshmi Puja
    In Nordindien gilt dieser Tag als der wichtigste der gesamten Festivität.
    Er ist Lakshmi, der Göttin des (materiellen wie immateriellen) Wohlstandes und Reichtums, sowie des Erfolges geweiht. Die entzündeten Diyas sollen Ihr den Weg in die Wohnungen der Menschen weisen, und es heisst, dass Lakshmi nur in die Häuser einkehrt, die von Lichtern erhellt und aufgeräumt und sauber sind.
    Zusammen mit Ihr wird Ganesh, der Beseitiger aller Hindernisse und der Gott des glückverheißenden Beginns, verehrt.
    Dieser Tag gilt ebenfalls als Geburtstag der Göttin Lakshmi aus dem Milchozean.
    Neben Lakshmi und Ganesh werden auch Kubera, der Gott des (materiellen) Reichtums und der (draus resultierenden) Großzügigkeit, und Saraswati, die Göttin des Wissens, der Weisheit und des Lernens, verehrt.
    Auch für Ladenbesitzer ist dieser Tag ein sehr bedeutsamer, an dem sie neben der oftmaligen Renovierung ihres Geschäftes auch neue Geschäftsbücher anlegen.
  4. Bali Pratipada/ Govardhan Puja
    Dieser Tag wird in Nordindien als Anderenken an Krishnas Sieg über Indra begangen und das er die Menschen vor Regen und Flut schützte, in dem er den Berg Govardhana emporhob und sich die Menschen so darunter bergen konnten. In Angedenk dessen werden vor den Altären auch Berge aus Süßigkeiten aufgebaut, die dann als Prasada an die Gläubigen verteilt werden.
    In anderen Teilen Indiens wird an diesem Tag Vishnus (in seiner Inkarnation als Zwerg Vamana) Sieg über den Dämon Bali gefeiert.
    In manchen Regionen ist es brauch, dass an diesem Tag die Ehefrauen ihre Männer segnen, in dem sie sie mit ihrem Arati Thali und dem darauf befindlichen Lichtern umschwenken und ihnen ein Tika/Bindu als Segensmal auf die Stirn tupfen.
  5. Yama Dwitiya or Bhaiduj
    Dieser Tag ist der besonderen Beziehung zwischen Schwester(n) und Bruder/Brüdern gewidmet. Es ist der Tag, an dem sie sich gegenseitig ihre Liebe und Verbundenheit zeigen.Schwestern segnen ihre Brüder in gleicher Weise wie die Ehefrauen am Tag zuvor ihre Männer gesegnet haben und die Brüder beschenken im Gegenzug ihre Schwestern.
    Oft ist es auch Brauch, sich gegenseitig zu versprechen immer für einander da zu sein und sich gegenseitig zu beschützen.
    Das Fest geht auf den Gott Yama zurück, der seine Schwester Yami besuchte, die ihn mit einem Arati-Thali begrüßte, ihn segnete und der ihr wiederum Geschenke als Ausdruck seiner Wertschätzung überreichte.

Spirituelle Bedeutung hinter Diwali
Wie vielleicht hier und da durchscheint ist Diwali nicht nur ein Fest ausschließlich für die Götter. Es ist auch ein Fest, das uns an unser „inneres Licht“ erinnern soll, das uns leitet und das wir auch nach außen tragen sollen.
Es soll uns daran erinnern, dass hinter unserem materiellen Körper und unserem Geist (und allem anderen) unser unendliches, reines und ewiges „Selbst“ (Atman) liegt.

Diwali als Fest des Lichtes und des Sieges des Lichtes über die Dunkelheit, des Guten über das Böse, ist damit auch ein Fest, das uns den Sieg des höheren Wissens und Weisheit über das Nicht-Wissen, über die Ignoranz und unsere eigene innere Dunkelheit vor Augen führen soll, die unser „Wahres Selbst“ verdunkeln und verschleiern.

Mit unserem eigenen Erwachen kommt das Mitgefühl und die Erkenntnis, das alles Eins ist, und diese Erkenntnis wiederum bringt uns „ananda“, Freude/Frieden.

So wie wir jedes Jahr den Geburtstag eines Menschen feiern, unser körperliches Erscheinen in dieser Welt, so ist Diwali die Feier des Inneren Lichtes (Atman) und des Gewahrseins der Einheit aller Dinge.

Siat